Wie Schüler*innen mit Programmieren Menschen helfen
Wie können Menschen durch computergestützte Physiotherapie bei ihrer Genesung unterstützt werden? So lautet die zentrale Frage des Projekttags „Informationstechnologie“, den die Initiative Junge Forscherinnen und Forscher (IJF) im Rahmen eines Lernkreislaufs in der Metropolregion Stuttgart durchgeführt hat. Im Vorfeld wurden die Lehrkräfte in einer Fortbildung von wissenschaftlichen Referent*innen der IJF optimal auf den Projekttag vorbereitet. Nun nahmen die Schüler*innen der 8. Jahrgangsstufe an der CWS am Projekttag teil.
Anwendungsbezogene Herausforderungen im IT-Bereich
Bei dem Informationstechnologie-Projekttag entwickeln die Schüler*innen gemeinsam Produkte, probieren neue Kreativmethoden aus und lernen MINT-Berufe kennen. Mithilfe der Programmiersprache Scratch und dem Microcontroller Makey Makey erstellen sie in Gruppen Therapiespiele, die Patient*innen zur Durchführung physiotherapeutischer Übungen motivieren. Sie werden in die Grundlagen von Kommunikation, Daten, Programmiersprache und in das Zusammenspiel Motivation und Spieleentwicklung eingeführt. Spielerisch erforschen sie die Bedeutung von IT-Systemen, programmieren eigene Therapiespiele und bauen geeignete Eingabegeräte mit Alltagsmaterialien.
Der IT-Projekttag ist Teil eines sogenannten MINT-Lernkreislaufs, den die IJF mit Unterstützung der Vector Stiftung im Raum Stuttgart durchführt. Die teilnehmenden Lehrkräfte durchlaufen eine aufeinander aufbauende Fortbildung über zwei Jahre. Sie erhalten lehrplanrelevanten, fachlichen Input sowie Methoden zur interesse-generierenden praktischen Vermittlung. An je einem Projekttag (pro Schuljahr) setzen die Lehrkräfte Fortbildungsinhalte mit Unterstützung des IJF-Teams in den Klassen um. So ist gewährleistet, dass die Inhalte des Projekttags optimal vermittelt werden und der Stoff nachhaltig in die Unterrichtsgestaltung einfließt.
Mit ihren Programmen möchte die Initiative das Interesse an MINT-Berufen bei möglichst vielen jungen Menschen wecken und authentische Einblicke in die Arbeitswelt 4.0 geben. Unterstützt wird sie dabei von der Vector Stiftung. „Bei den Informationstechnologie-Projekttagen erarbeiten Schüler*innen mit modernen Produktentwicklungsmethoden Therapiespiele für Menschen mit orthopädischen Problemen. Diese Einbettung in einen sinnstiftenden Kontext ist vor allem bei Mädchen sehr wichtig, um sie für IT-Themen zu begeistern“, sagt Christina Luger, Projektmanagerin Bildung der Vector Stiftung.
„Die Pandemie zeigt, wie bedeutend Naturwissenschaft, Technik und IT in unserem Alltag sind“, erklärt Christoph Petschenka, Geschäftsführer der IJF, „und MINT-Berufe bieten hervorragende Perspektiven. Das möchten wir jungen Menschen zeigen.“ Pascal Hauser, Leiter des IJF-Landesbüros Baden-Württemberg ergänzt: „Wir begleiten die Pädagog*innen und ihre Schüler*innen beim praxis- und handlungsorientierten Lernen. Dabei setzen wir auf erlernte Methoden und Ideen, welche die Lehrkräfte anschließend selbst praktisch umsetzen und stehen unterstützend zur Seite.“